Digitale Arbeit gesundheitsförderlich gestalten: Entwicklung von evidenzbasierten Konzepten für Personalführung und Arbeitsgestaltung

Aussteller: Lehrstuhl für BWL, insb. Arbeit, Personal und Organisation, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf & Institut für Medizinische Soziologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung befindet sich auch die Arbeitswelt in einem stetigen Wandel. Entgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben und zunehmende Erreichbarkeit durch mobile Endgeräte, (häufige) Arbeitsunterbrechungen durch eingehende E-Mails und der Austausch mit Kollegen in Form von Videokonferenzen gehören längst zum Alltag vieler Berufstätiger. Insbesondere im Zuge der COVID-19-Pandemie nahm der Einfluss digitaler Technologie auf Arbeit zu, da beispielsweise viele Beschäftigte durch den Einsatz digitaler Technologie in der Lage waren, ihre Tätigkeit aus dem Homeoffice auszuüben und Meetings vermehrt digital stattfanden. Allerdings geht die Nutzung digitaler Technologie mit zahlreichen Risiken ‑ insbesondere für die Gesundheit der Endnutzer ‑ einher. So kann digitale Arbeit durch ihre inhärente Schnelllebigkeit, Anforderungen an Multitasking und ständige Erreichbarkeit wie auch der Erhöhung des Arbeitspensums belastend und stressfördernd wirken. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die Nutzung digitaler Technologien am Arbeitsplatz in zahlreichen Studien in Zusammenhang mit stressbedingten Folgen, wie beispielsweise Überforderung, Burnout oder Depression gebracht wurde.

Angesichts der Chancen und Risiken digitaler Arbeit stehen Arbeitgeber wie auch Arbeitnehmervertreter vor der Herausforderung, digitale Arbeit gesundheitsförderlich zu gestalten. Damit digitale Arbeit für Beschäftigte nicht zu einer Belastung wird, ist es von grundlegender Wichtigkeit nicht nur mögliche Chancen und Risiken der Digitalisierung zu berücksichtigen oder Technologie monokausal als Ursache gesundheitlicher Risiken zu benennen. Vielmehr ist es notwendig, neben den technischen auch soziale und organisatorische Kontextfaktoren, die ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf die Wirkung digitaler Technologie haben, zu identifizieren und im sozialpartnerschaftlichen Aushandlungsprozess von Arbeit zu berücksichtigen.

Vor diesem Hintergrund besteht das Ziel des durch die Hans-Böckler-Stiftung geförderten Projekts „Digitale Arbeit gesundheitsförderlich gestalten“ (https://dag.hhu.de) in der Untersuchung eben dieser Einflussfaktoren, wobei der Fokus auf die Rolle der Arbeitsorganisation und Personalführung gelegt wird. Zu diesem Zweck wurde der aktuelle Forschungsstand im Rahmen zweier Übersichtsarbeiten gesichtet und analysiert. Aufbauend auf dem bestehenden Forschungsstand werden in Interviews mit organisationsübergreifenden Experten wie auch mit Führungskräften und Beschäftigten geführt.  Basierend auf den so gewonnenen Erkenntnissen werden evidenzbasierte Konzepte für eine konkrete Gestaltung gesundheitsförderlicher digitaler Arbeit aufbereitet und betrieblichen wie auch überbetrieblichen sozialpartnerschaftlichen Akteuren in Form von konkreten Handreichungen zur Gestaltung der digitalen Arbeitswelt zur Verfügung gestellt.

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