‚Gute Arbeit‘ in Zeiten der Digitalisierung aus einer Geschlechterperspektive

Aussteller: Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen und Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Der Diskurs um den Wandel von Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft durch die digitale Transformation beherrscht die politischen, medialen und wissenschaftlichen Agenden. Im Rahmen des Diskurses wird sich mit der Frage auseinandergesetzt, wie die Arbeit in Zukunft aussehen und gestaltet werden wird.

Die fortschreitende Digitalisierung wird dabei als unumstößlicher Wandel begriffen, welcher die Lebens- und Arbeitswelt der Menschen maßgeblich beeinflusst bzw. beeinflussen wird, weshalb ein hoher „arbeitspolitischer Gestaltungsbedarf“ besteht (Kutzner 2017: 119). Dabei ist zu berücksichtigen, dass Digitalisierung unterschiedliche Auswirkungen für Frauen und Männer haben kann und Frauen- bzw. Männerberufe unterschiedlich stark vom digitalen Wandel betroffen sein können. Neue Technologien haben also nicht automatisch eine „emanzipatorische Wirkung“ (Oliveira 2017: 7). Es zeigt sich bereits jetzt, dass die Digitalisierung mit ambivalenten Folgen einhergeht und sich mit ihr verbundene Chancen und Risiken für die Gestaltung von Arbeit wiederum qua Geschlecht unterscheiden. Mit Fragen der geschlechtergerechten Gestaltung von Arbeit in Zeiten der digitalen Transformation aus verschiedenen Blickwinkeln beschäftigen sich Forschungsarbeiten der Mitglieder des Netzwerks „Arbeit, Digitalisierung und Gender“.

Das Netzwerk hat sich 2018 mit dem Ziel formiert, gemeinsam das Forschungsfeld von Arbeit, Digitalisierung und Gender zu skizzieren, blinde Flecken aufzudecken und relevante Fragen für die Zukunft abzuleiten. Damit möchte das Netzwerk die Forschung in diesem Themenfeld bündeln und sich für eine geschlechtersensible Forschungsperspektive stark machen. Das Netzwerk hat zudem das Ziel, den Austausch und die Vernetzung zwischen Forscher*innen in diesem Arbeitsfeld zu fördern und Kooperationen anstoßen. Das konstituierende Netzwerktreffen fand unter Leitung von Prof. Ute Klammer am Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen statt und wird seitdem von Anja Mallat (IAQ) und Ines Entgelmeier (BauA) koordiniert. Das Netzwerk lädt zweimal im Jahr Forscher*innen ein, die sich mit dem Thema „Arbeit, Digitalisierung und Gender“ beschäftigen. Auf den Netzwerktreffen präsentieren Teilnehmer*innen ihre aktuellen Forschungsideen und kommen mit anderen Forscher*innen in den Austausch.

Die übergeordneten Themenfelder, welche gemeinsam herausgearbeitet wurden und in denen die Projekte der Netzwerker*innen einzuordnen sind, sind die Folgenden

  • Örtlich und zeitlich flexible Arbeitsformen und damit einhergehende Chancen und Risiken für Geschlechtergleichheit (Vereinbarkeit von Erwerbs- und Sorgearbeit; Work-Family-Conflicts; Entgrenzung)
  • Neue digitale Arbeitsformen und Ungleichheiten (z.B. Crowdworking; agile Methoden)
  • Auf- und Abwertung von Arbeit (etwa Digitalisierung in frauen- und männerdominierten Sektoren)
  • KI und die Macht von (selbstlernenden) Algorithmen

Auswahl aktueller und abgeschlossener Forschungsprojekte der Mitglieder des Netzwerks „Arbeit, Digitalisierung und Gender“

Gute-Arbeit-Geschlechterperspektive-S1

Kontakt

Name: Anja Mallat
Telefon: +49 203 37 91836
E-Mail: anja.mallat@uni-due.de
Webseite: https://www.uni-due.de/iaq/personal/mallat.php

Mitkoordinatorin und –Initiatorin

Name: Ines Entgelmeier
Telefon:
+49 231 90712278
E-Mail:
Entgelmeier.Ines@baua.bund.de
Webseite:
 http://www.baua.de