Wissenschaftspodcast – Datenschutz und Datenökonomie

Aussteller: Prof. Dr. Lars Hornuf, Dr. Ass. jur. Sonja Mangold, Sina Häusler

Ein Forschungsprojekt an der Universität Bremen unter Leitung von Prof. Dr. Lars Hornuf und Dr. Ass. jur. Sonja Mangold untersucht derzeit Datenschutzprobleme auf dem wachsenden Plattformarbeitsmarkt. Erstmals wird in internationaler Vergleichsperspektive der tatsächliche Umgang mit personenbezogenen Daten auf digitalen Arbeitsplattformen in Deutschland, China und den USA untersucht.

Kontext

Die Digitalisierung der Arbeitswelt bietet einerseits eine Chance für mehr Flexibilität für Beschäftigte und Unternehmen. Auf der anderen Seite gehen neue Arbeitsformen wie Crowdwork und Gigwork mit großen Herausforderungen für Datenschutz und Datensouveränität einher. Personenbezogene Daten werden in der Digitalwirtschaft zunehmend kommerzialisiert. Plattformarbeit wird meist in Selbständigkeit erbracht, weshalb traditionelle Instrumente des Beschäftigtendatenschutzes nicht greifen. Wie bestehende Forschung zeigt, können fehlende Möglichkeiten für Crowdworker:innen, gesammelte Feedback- und Reputationsdaten von einer Plattform auf andere Plattformen zu übertragen, schlechte Arbeitsbedingungen festigen. In der öffentlichen Diskussion wird deshalb zunehmend ein Recht auf Mitnahme der digitalen Reputation für Plattformarbeitende gefordert. Das Thema „Datenschutz und Datensouveränität auf Arbeitsplattformen“ wird in diesem dreiteiligen Wissenschaftspodcast weiter vertieft und erhellt.

Idee und Konzept

Mit dem Podcast soll Aufklärungsarbeit geleistet werden, wie tatsächlich mit personenbezogenen Daten auf Arbeitsplattformen umgegangen wird. Datenschutzprobleme im außereuropäischen Raum (insbesondere China) werden näher beleuchtet. Weiteres Ziel ist es, Lösungswege zum Beschäftigtendatenschutz in der Plattformökonomie aufzuzeigen. Das Medienformat Podcast wurde gewählt, um ein möglichst großes und heterogenes Publikum zu erreichen. Im Rahmen des Podcasts kommen sowohl Plattformarbeitende als auch Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis zu Wort.

In diesem Podcast beschäftigen wir uns mit den Folgen der Digitalisierung der Arbeitswelt für den Beschäftigtendatenschutz. Welche Chancen und Risiken bringt die Digitalisierung für den Umgang mit personenbezogenen Daten mit sich? Wir fragen insbesondere, wie nationales und europäisches Recht gestaltet sein müsste, damit Unternehmen die Chancen der Digitalisierung nutzen können und gleichzeitig die Privatsphäre der Beschäftigten in der neuen digitalen Arbeitswelt geschützt werden kann. Und welche globalen Regelungen muss es zukünftig geben? Wir sprechen in drei Folgen mit sechs Expert:innen über aktuelle Entwicklungen der Arbeitsmärkte und Datenschutzfragen sowie über Chinas Sozialkreditsystem:

In der ersten Folge werden Umfang und Ursachen der Kommerzialisierung von Beschäftigtendaten auf dem Plattformmarkt behandelt. In der zweiten Folge werden Datenschutzrisiken für Plattformarbeitende in China beleuchtet. Folgen des chinesischen Sozialkreditsystems (Social Credit System) für Beschäftigte sollen thematisiert werden. In der letzten Episode wird über notwendige Weiterentwicklungen des Arbeitsrechts und des Beschäftigtendatenschutzes gesprochen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf dem vielfach geforderten Recht auf Mitnahme von Reputationsdaten für Plattformarbeitende liegen. Die Folgen sind 30 bis 60 Minuten lang.

Der Wissenschaftspodcast

Der Podcast ist am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzdienstleistungen und Finanztechnologie unter Leitung von Prof. Dr. Lars Hornuf an der Universität Bremen angesiedelt und wird von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert.

Kontakt

Name: Sina Häusler
Telefon: 0421 281 66827
E-Mail: haeusler@uni-bremen.de
Webseite: https://www.uni-bremen.de/hornuf/team/prof-dr-lars-hornuf