Frauen in Teilzeit – (k)eine Chance auf Weiterbildung?

Der Mangel an passenden Qualifizierungen für Teilzeitbeschäftigte ist deutschlandweit ein Problem, da die Gestaltung von betrieblichen Fort- und Weiterbildungen hauptsächlich an Vollzeitbeschäftigten ausgerichtet ist. Insbesondere weibliche Beschäftigte arbeiten aufgrund der Übernahme von Care-Aufgaben vermehrt in Teilzeit und besuchen dadurch seltener Weiterbildungen. Dies führt zu massiven Ungerechtigkeiten in der Erwerbsbeteiligung und den Karrierechancen von Frauen in Teilzeit. Aber wie können Frauen in Teilzeit vermehrt an Qualifizierungen teilnehmen? Welche Rahmenbedingungen müssen vorliegen? Erhöhen sich dadurch ihre Chancen auf eine berufliche Karriereentwicklung? Mit diesen Fragen setzt sich die Session „Frauen in Teilzeit – (k)eine Chance auf Weiterbildung?“ praxisnah auseinander. Anhand der Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes „Karrierechancen und Qualifizierungsbedarfe von Frauen in Teilzeit (Q-FiT) – Die Entwicklung von Qualifizierungsangeboten für weibliche Führungskräfte und (hoch)qualifizierte Frauen in Teilzeit bei der Steag Iqony Group“ (Förderlinie Transformation der HBS) werden sowohl die Herausforderungen und Problemfelder als auch die Rolle des Betriebsratsgremiums in diesem Prozess betrachtet. Die Session teilt sich in drei Phasen: In der ersten Phase erörtert der Betriebsrat der Steag Iqony Group die Rolle und Beteiligung der betrieblichen Interessenvertretung als zentraler Akteur im Projekt und die Zielsetzungen, die sich damit verbinden. Eine Vertreterin von HR erläutert zudem die Vorgehensweise und die betrieblichen Prozesse in der konkreten Projektarbeit. In der zweiten Phase werden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes durch das helex institut vorgestellt und mit den Teilnehmenden diskutiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den ermittelten Wünschen der Frauen in Teilzeit bei der Steag Iqony Group und die im Projektverlauf identifizierten Rahmenbedingungen, um für diese Zielgruppe passende Qualifizierungsmaßnahmen zu entwickeln. Über ein beteiligungsorientiertes Moderationsformat werden die Session-Teilnehmenden aktiviert, passende Weiterbildungsformate für Frauen in Teilzeit entlang der Kreativ-Methode des „Morphologischen Kastens“ zu entwickeln. Dieses Format macht für die Teilnehmenden den herausfordernden Erarbeitungsprozess passgenauer Qualifizierungsformate für diese Zielgruppe anschaulich und erlebbar. In einer abschließende Reflektion der Ergebnisse aus dem Begleitforschungsprojekt stellen die Vertreter:innen der Steag Iqony Group die nächsten betrieblichen Schritte vor und erläutern die entwickelten Maßnahmen zur Steigerung der Qualifizierungsbeteiligung von Frauen in Teilzeit.