Forschungsverbund „Migration, Partizipation, Integration in der Arbeitswelt“

Aussteller: Forschungsförderung, Hans-Böckler-Stiftung

Die Projekte des Forschungsverbunds fragen in aktueller und historischer Perspektive nach dem Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt und in Ausbildung, nach dem inner- und außerbetrieblichen Engagement von Beschäftigten mit Migrationshintergrund, dessen Bedingungen und der Motivation der Akteur*innen.

Ergebnisse und Zwischenergebnisse:

Das Projekt Arbeitsfelder der Ankunft“ untersucht die Arbeit neu Zugewanderter in transkulturell geprägten, gering formalisierten Bereichen des Arbeitsmarkts – sogenannter Ankunftsarbeit in den Branchen Gastronomie, Gebäudereinigung und Pflege. Kennzeichnend ist, dass Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen häufig aus dem selben Land stammen und berufliche Zertifikate sowie Deutschkenntnisse nicht oder nur begrenzt benötigt werden. Gefragt wird nach der Sicht Neuzugewanderten auf ihre Arbeit und auf die beruflichen Anforderungen in Deutschland. In der Reinigungsarbeit und der Gastronomie zeigen sich drei Muster:

  • Die Arbeit als Ankunftsstation und durch Verwandte und Freunde vermitteltes niedrigschwelliges Eintrittstor in den Arbeitsmarkt, die dem Fußfassen in Deutschland dient.
  • Die Arbeit als Übergangsstation bis zum Erwerb ausreichender Sprachkenntnisse und ggf. der Anerkennung beruflicher Zertifikate mit dem Ziel eines Wechsels in eine qualifiziertere Arbeit mit besseren Bedingungen und Verdienstmöglichkeiten.
  • Die Arbeit als Endstation, als einig mögliches Beschäftigungsfeld infolge von Dequalifizierung und Exklusion.

Nach den Engagementverläufen und Motiven von Betriebsräten und Vertrauensleuten mit Migrationshintergrund fragte das Projekt „Migration und Mitbestimmung im Betrieb“. Die Studie zeigt auf, wie Muster der Rekrutierung und Nominierung sowohl mit lebensweltlichen und durch Migration geprägten Erfahrungen, als auch mit den durch eine „ethnische Segmentierung“ des Arbeitsmarkts bedingten betrieblichen Dynamiken zusammenhängen. Angestoßen wurde das Engagement der Befragten oft durch prekäre Arbeitsbedingungen, überwiegend durch Migration geprägten Belegschaften aber auch durch gesellschaftliche Exklusionserfahrungen. Ermöglicht und gefördert wurde es durch Routinen der Rekrutierung und Mentoringbeziehungen. Wesentliche Impulse setzte die gewerkschaftliche Bildungsarbeit, die vielen migrantischen Beschäftigten ihre ersten Bildungserfolge ermöglichte.

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