Betriebliche Weiterbildung durch Weiterbildungsmentor*innen stärken

Aussteller: ver.di und das Institut für Forschung, Training und Projekte (IFTP im bfw)

Die Vorteile von beruflicher Weiterbildung liegen auf der Hand: Arbeitnehmer*innen erhalten durch Weiterbildung die Chance, sich beruflich weiterzuentwickeln und ihre Beschäftigung zu sichern. Für Unternehmen und Verwaltungen bietet sich durch Weiterbildung die Möglichkeit dem Fachkräftemangel zu begegnen und sich für die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Dennoch ist die Weiterbildungskultur in vielen Betrieben und Verwaltungen nicht so ausgeprägt, wie sie sein könnte. Das ist überraschend, denn für die Gestaltung der digitalen und sozial-ökologischen Transformation bedarf es gezielter Weiterbildungsmaßnahmen.

Genau hier setzt das im Verbund von ver.di und dem IFTP durchgeführte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt mendi.net an: Die Transformation der Arbeitswelt kann nur dann gelingen, wenn alle Interessengruppen in einem Unternehmen gemeinsam ihre Weiterbildungskultur gestalten. „Gute Arbeit bewahren und ausbauen“ soll als Aufgabe nicht allein in den Händen der Arbeitgeber*innenseite liegen. Die Arbeitnehmer*innenseite soll gestärkt und befähigt werden, daran aktiv teilzuhaben und Weiterbildung als Gestaltungselement für die persönliche und betriebliche Zukunft zu verstehen.

Auf unserer Website veröffentlichen wir regelmäßig Berichte und Interviews. 2022 haben wir uns gefreut Carmen Kalkofen für ein Gespräch gewonnen zu haben. Sie ist Betriebsratsvorsitzende der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21). Wir sprachen über die Möglichkeiten und Chancen von betrieblicher Weiterbildung und Weiterbildungsmentoring.

Weiterbildungsmentor*innen

Im Sinne der Nationalen Weiterbildungsstrategie bildet mendi.net Weiterbildungsmentor*innen aus. Sie setzen sich im Betrieb bzw. Verwaltung für eine Weiterbildungskultur ein. Die Weiterbildungsmentor*innen sind in der Regel (Ersatz-) Mitglieder von Betriebs- und Personalräten. Mendi.net fokussiert dabei Betriebe und Verwaltungen aus der Dienstleistungsbranche und dem öffentlichen Dienst.

Handlungsfelder

In einem dreiteiligen Qualifizierungsprogramm werden die Weiterbildungsmentor*innen auf ihre Aufgaben praxisnah vorbereitet, danach werden sie vom Projektteam in ihren neuen Aufgaben begleitet.

Die Tätigkeit der Weiterbildungsmentor*innen kann in der individuellen Beratung und Motivation von Kolleg*innen in Bezug auf deren Weiterbildung liegen oder sich auf strukturelle Themen der Weiterbildung im Betrieb beziehen. Für mendi.net ist klar, dass die Weiterbildungsmentor*innen keine Einzelkämpfer*innen sind. Sie wirken auf alle Interessengruppen im Betrieb. Durch die Projektberater*innen und aufgrund von vielfältigen Vernetzungen, die dem Konzept zugrunde liegen, haben sie gleichzeitig immer einen Blick auf Entwicklungen und Unterstützungsangebote außerhalb des Betriebs.

Warum Weiterbildungmentor*innen wichtig für den Betrieb sind

Ein wesentlicher Grundsatz von mendi.net ist, dass die Gestaltung der Weiterbildungskultur nur gemeinsam gelingen kann. Dafür braucht es sowohl eine motivierte Belegschaft, eine Mitarbeitendenvertretung, die weiß worauf es ankommt und eine Arbeitgerber*innenseite, die die Chancen von Weiterbildung kennt. Dennoch erleben wir leider immer wieder Vorbehalte. Um diese zu entkräften, haben wir hier die Einwände der Arbeitgeber*innenseite zusammengetragen und unsere Position dargelegt.

Bisherige Erfahrungen

Seit 2021 sind die ersten Weiterbildungsmentor*innen im Feld und konnten bereits einige Prozesse anstoßen. Die Erfahrungen variieren natürlich zwischen den Betrieben und Verwaltungen, doch immer wieder zeigt sich, dass die Weiterbildungsmentor*innen ein wichtiges Bindeglied zwischen Kolleg*innen und Personalabteilung sind. Häufig sind z.B. im Zuge der Digitalisierung Mitarbeitendengruppen nicht mitgedacht worden und Weiterbildungsmentor*innen konnten wichtige Impulse für die Ausgestaltung betrieblicher Weiterbildung anregen.

Deshalb: Weiterbildungmentor*in werden!

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