Künstliche Intelligenz: ganzheitlich verstehen und nachhaltig gestalten

Aussteller: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. – ISF München

Künstliche Intelligenz (KI) stellt einen wesentlichen Faktor des gesellschaftlichen Wandels im 21. Jahrhundert dar. Mittlerweile werden zahlreiche Anwendungen entwickelt und genutzt, die auf maschinellem Lernen und neuen Verfahren der symbolischen KI aufbauen. Damit ergeben sich neue Möglichkeiten des Umgangs mit und der Nutzung von Daten: Die Entwicklung von KI zielt darauf ab, große und unstrukturierte oder strukturierte Datenmengen mittels statistischer und mathematischer Methoden zu bearbeiten, um dort verborgene Zusammenhänge zu erkennen und nutzbar zu machen. Der Begriff KI weist zugleich auch weit über maschinelles Lernen hinaus: KI eint die Eigenschaft, neue Grundlagen des Handelns und Entscheidens sowie der Steuerung von Maschinen und Prozessen zu schaffen – sei es im Privatleben, in der Arbeit und Wirtschaft oder in der Politik.

Offen bleibt jedoch die Frage, welche tiefgreifenden, teilweise latenten und schleichenden Folgen für den Menschen und das gesellschaftliche Zusammenleben mit der Entwicklung und Nutzung von KI verbunden sind. KI steht unbestreitbar für einen großen technischen Fortschritt. Doch wie wandelt sich das Verhältnis von Mensch und Technik mit KI und wie ist dieser Wandel zu bewerten? Welche Chancen, aber auch Risiken eröffnen sich durch den Einsatz und die Entwicklung von KI für Mensch und Gesellschaft? Mit welchen mittel- und langfristigen sozialen Implikationen gehen die neuen Nutzungsmöglichkeiten einher? Welchen Grenzen und Mustern unterliegt der KI-getriebene Wandel und welche Gestaltungsmöglichkeiten bieten sich? Und nicht zuletzt: Wer und was bestimmt die Entwicklungspfade, die KI nimmt – mit welchen Folgen für wen?

Thesenpapier

Das im BMBF-geförderten interdisziplinären Forschungsverbund „KI – Mensch – Gesellschaft“ entwickelte Thesenpapier schärft den Blick für soziale und gesellschaftliche Folgen von KI. Es nimmt geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche sowie juristische Standpunkte ein, berücksichtigt dabei aber auch mediale und künstlerische Darstellungen und die damit verbundenen Zuschreibungen. Das bedeutet: Es begreift KI nicht bloß als Technologie, die lediglich angewandt und benutzt wird. KI wird vielmehr als eine menschengemachte, das heißt, als eine spezifischen Interessen unterworfene und sozial geformte Technologie begriffen, deren Folgen und Wirkungen teils entwicklungsseitig vorbereitet sind, sich teils jedoch erst in der konkreten Nutzung manifestieren.


Veröffentlicht werden die Thesen mit dem Ziel, einen Anstoß zu geben für die Reflexion und Diskussion dieser Technologie mitsamt ihren gesehenen und ungesehenen, erwünschten und unerwünschten, manifesten und latenten Folgen. Technikorientierte Rechts-, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften können Impulse für eine gesellschaftlich nachhaltige Entwicklung und Nutzung von KI geben. Denn letztlich geht es um eine Frage, die nur gemeinsam beantwortet werden kann: Mit welchen Technologien wollen wir auf welche Weise leben?

Kontakt

Name: Dr. Michael Heinlein
Telefon: 089 27292112
E-Mail: michael.heinlein@isf-muenchen.de
Webseite: https://www.isf-muenchen.de/mitarbeiter/heinlein-michael/