Humanizing Men-Machine-Interaction with AI (HAI-MMI)

Aussteller: Dr. Norbert Huchler, Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF München)

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt verändert die Aufgabenteilung zwischen Mensch und Maschine grundlegend. Lernende KI-Systeme können immer komplexere Tätigkeiten selbstständig ausführen und arbeiten künftig Hand in Hand mit den Beschäftigten zusammen. Damit stellt sich die Frage: Wie lässt sich die Mensch-Maschine-Interaktion (MMI) „menschengerecht“ bzw. im Sinne der Beschäftigten gestalten? Dies anzustreben gilt nicht nur als gesellschaftlicher Konsens, sondern spiegelt sich auch in den politischen Zielen der KI-Strategie der Bundesregierung wider: Die Beschäftigten sollen in den Mittelpunkt des digitalen Wandels gestellt und mitgenommen werden. Insbesondere für die Gestaltung und den Einsatz von stark interaktiven KI-Systemen braucht es jedoch Konzepte, wie Beschäftigte dabei nicht de-qualifiziert oder gar verdrängt werden, sondern von KI profitieren können.

Hier rückt die Qualität der Interaktion in den Mittelpunkt. Besonders im Arbeitszusammenhang reicht es nicht aus, allein auf Usability oder eine ergonomische, intuitive, einfache Nutzung zu achten. Hinzu kommen Fragen der Verantwortung und Entscheidungsfindung oder des Einbeziehens von Wissen, Erfahrung und Kompetenzen der Beschäftigten. Denn diese sind nicht Konsument*innen, sondern Träger*innen eines reichhaltigen Arbeitsvermögens, das es zu fördern und passend einzusetzen gilt.

Ziel der Gestaltung hoch interaktiver KI-Systeme sollte es also sein, ein möglichst gutes Zusammenspiel der Funktionalitäten des Systems mit den Kompetenzen des Menschen zu gewährleisten. Dabei geht es sowohl um das Erledigen einer Arbeitsaufgabe als auch um die Art, wie dies erfolgen soll. In der Arbeit müssen die Anforderungen des Arbeitsgegenstands mit verschiedenen betrieblichen Zielen, den Interessen der Beschäftigten und den gesellschaftlichen (z.B. rechtlichen) Rahmenbedingungen abgeglichen werden.

Im Folgenden wird ein Zwischenstand in der Entwicklung des Reflexions- und BewertungsinstrumentHAI-MMI – Humanizing AI Men-Machine-Interaction“ vorgestellt:

  1. In einem Foliensatz werden thesenartig die aktuellen Ausgangsüberlegungen sowie die Struktur des Instruments vorgestellt und ein Ausblick auf weitere Arbeitsschritte gegeben.
Grafik zum Bewertungsinstrument

2. In einer ersten Dimension werden zwölf typische Gestaltungskriterien für eine menschengerechte Mensch-Maschine-Interaktion bei KI systematisiert, wie sie auf der Plattform Lernende Systeme entwickelt wurden (siehe Whitepaper MMI).

Kriteriencluster (Dimension 1) - Aus dem Whitepaper zur MMI
Cover des Whitepapers

3. Dem gegenüber steht ein Bewertungsraster mit fünf Bewertungsaspekten (siehe Huchler 2020 HAI-MMI)

Bewertungstabelle (Dimension 2) - Aus Huchler 2020

4. Der nächste, sich in Entwicklung befindliche Schritt, ist die empirische Überprüfung möglicher Folgewirkungen auf verschiedenen sozialen Aggregationsebenen: für Mensch oder die Technologie, für die MMI, für den Arbeitsplatz, die Organisation und letztlich auch auf gesellschaftlicher Ebene.

Das HAI-MMI Konzept ist also Work in Progress… Feedback und Anregungen sind sehr willkommen!


Kontakt

Name: Norbert Huchler
Telefon: 089 27292166
E-Mail: norbert.huchler@isf-muenchen.de
Webseite: https://www.isf-muenchen.de/projekt/humanizing-ai-men-maschine-interaction/

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