Digitale Arbeit gesundheitsförderlich gestalten: Entwicklung von evidenzbasierten Konzepten für Personalführung und Arbeitsgestaltung
Mit fortschreitender Digitalisierung befindet sich auch die Arbeitswelt in einem stetigen Wandel. Arbeit erfolgt oftmals nicht mehr in festen Zeitfenstern und im Betrieb, sondern örtlich und zeitlich flexibel. Als Folge sehen sich Arbeitnehmer*innen mit neuen gesundheitlichen Belastungspotenzialen – u. a. in Form einer zunehmenden Arbeitsverdichtung oder einer Entgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben – konfrontiert. Zugleich zeigt die aktuelle Forschung, dass sich die Digitalisierung von Arbeit aber auch positiv auf die Gesundheit von Beschäftigten auswirken kann, indem beispielsweise mehr Flexibilität ermöglicht wird oder Routinetätigkeiten automatisiert werden. Während sich die Arbeitsbelastungsforschung ausgiebig mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung von Arbeit in den vergangenen Jahren beschäftigt hat, ist noch unzureichend untersucht, wie die „Arbeit von morgen“ gesundheitsförderlich gestaltet werden kann.
Ob die Einführung von digitaler Technologie zu einer Belastungssituation wird oder nicht, hängt in der Regel von verschiedenen Einflussfaktoren ab. So zeigten beispielsweise organisatorische Anlaufstellen bei technischen Problemen oder Mitarbeiterschulungen im Umgang mit neuen Technologien eine Abschwächung möglicher negativer Auswirkungen, die mit digitaler Technologie einhergehen können. Damit die „Arbeit von morgen“ für die Beschäftigten gesundheitsförderlich gestaltet werden kann ist es daher notwendig, die Einflussfaktoren zu identifizieren und diese im sozialpartnerschaftlichen Aushandlungsprozess von Arbeit zu berücksichtigen. Das Ziel des durch die Hans-Böckler-Stiftung geförderten Projektes „Digitale Arbeit gesundheitsförderlich gestalten“ besteht angesichts dessen in der Identifikation und Analyse eben dieser Einflussfaktoren. Basierend auf den so gewonnenen Erkenntnissen können evidenzbasierte Konzepte für eine konkrete Gestaltung gesundheitsförderlicher digitaler Arbeit aufbereitet, und betrieblichen wie auch überbetrieblichen sozialpartnerschaftlichen Akteuren in Form von konkreten Handreichungen zur Gestaltung der digitalen Arbeitswelt zur Verfügung gestellt werden.
Da die Digitalisierung der Arbeit ein komplexer und vielschichtiger Prozess ist, werden in interdisziplinären Analysen sowohl Faktoren auf kontextueller Ebene, wie das Führungsverhalten und die Einbindung von Technologie in die Arbeitsorganisation, sowie auf individueller Ebene, wie unter anderem das Alter, Geschlecht oder die Qualifikation untersucht.
Ausstellungsidee: Momentan wird der Forschungsstand im Rahmen systematischer Literaturreviews erfasst und analysiert. Basierend auf der Auswertung des gesichteten Forschungsstandes lassen sich studienübergreifende Aussagen über die Zusammenhänge zwischen Technologie, Stress und deren Einflussfaktoren treffen. Die Ergebnisse werden praxisnah aufbereitet und in Form einer digitalen Präsentation oder durch Wissensplakate vermittelt.
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Name: Univ.-Prof. Dr. Stefan Süß
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