Forschungsverbund „Migration, Partizipation, Integration in der Arbeitswelt“
Aussteller: Forschungsförderung, Hans-Böckler-Stiftung
Betriebliche Mitbestimmung kann dazu beitragen Zugänge und Fördermaßnahmen für Neuankömmlinge einzurichten oder zu öffnen und Akzeptanz in der Belegschaft herzustellen. Migrierte und Arbeitnehmer*innen mit Migrationshintergrund organisieren sich sowohl in eigenen Organisationen als auch in Gewerkschaften und sind in der betrieblichen Mitbestimmung in hohem Maße aktiv.
Die Projekte des Forschungsverbunds stellen in aktueller Perspektive Fragen nach dem Zugang zu Ausbildung und Arbeit und der Integration in Betriebe. In aktueller und in historischer Perspektive gehen sie Fragen nach dem inner- und außerbetrieblichen Engagement von Beschäftigten mit Migrationshintergrund, dessen Bedingungen und der Motivation der Akteur*innen nach.
Aus aktuellen Projekten:
Viele neu Zugewanderte arbeiten heute in transkulturell geprägten, gering formalisierten Bereichen des Arbeitsmarkts sogenannter Ankunftsarbeit. Wie erleben sie diese Arbeit? Welche Rolle spielt sie beim Ankommen in einer neuen Gesellschaft? Welche Überzeugungen haben die Neuzugewanderten in Bezug auf ihre eigene Kompetenz und die beruflichen Anforderungen in Deutschland. Welche Kompetenzen können sie in die Ankunftsarbeit einbringen und welche dort erwerben? Dies sind einige Fragestellungen die das Projekt „Arbeitsfelder der Ankunft“ am Beispiel der Branchen Gastronomie, Gebäudereinigung und Pflege untersucht.
Gibt es ein spezifisch „migrantisches” Engagement in der betrieblichen Mitbestimmung? Und welche Auswirkungen hat dies auf und in den Strukturen betrieblicher Demokratie? Welche Faktoren und Strukturen fördern ein solches Engagement? Nach den Engagementverläufen von Betriebsräten mit Migrationshintergrund fragt das Projekt „Migration und Mitbestimmung im Betrieb“. Deutlich wird in den noch unveröffentlichten Ergebnissen zum einen die hohe Bedeutung gewerkschaftlicher Bildungsarbeit, zum anderen die Wichtigkeit von Rollenmodellen und Mentor*innen im Betrieb.
Podcast
Online Podiumsdiskussion „Zwischen Diskriminierung und Solidarität – Geflüchtete in der Arbeitswelt“, 3. Juli 2020 mit Beiträgen von Werner Schmidt (Forschungsinstitut für Arbeit, Technik und Kultur Tübingen) zum Thema „Betrieblicher Universalismus – Nutzen und Grenzen eines Integrationsmodells“; Nikolai Huke (Universität Tübingen) „Rassismuserfahrungen von Geflüchteten in der Arbeitswelt“ und Kommentaren von Petra Wlecklik (Ressort Migration/Teilhabe IG Metall) und von Tülay Güner (MIRA – Mit Recht bei der Arbeit, Beratungsstelle für Geflüchtete).
Dokumentiert unter Mosaik Podcast: Diskriminierung und Solidarität
Aktuelle Veröffentlichungen
- Reichhold, Clemens, Bernd Schneider und Anne Lisa Carstensen, 2021. Migrantische Organisationen und Gewerkschaften in den 70er und 80er Jahren. Das Beispiel Frankfurt am Main, Working Paper Forschungsförderung 208, Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung.
- Söhn, Janina, 2020. Why companies prefer applicants from non immigrant families: investigating access to vocational training among low qualified adolescents with an interlinked firm applicant survey, Empirical Research of Vocational Education and Training, 2020(4), S. 1-22.
- Schmidt, Werner, 2020. Geflüchtete im Betrieb: Integration und Arbeitsbeziehungen zwischen Ressentiment und Kollegialität, Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung 195, Düsseldorf: transcript.
Kontakt
Name: Dr. Michaela Kuhnhenne
Telefon: +49 211 7778-593
E-Mail: forschung-bildung-geschichte@boeckler.de
Webseite: https://www.boeckler.de/de/migration-partizipation-integration-in-der-arbeitswelt-18480.htm