ESD for 2030: Gewerkschaftliche Bildung für nachhaltige Entwicklung

Aussteller: Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre, TU Berlin & Next Economy Lab

Gegenstand und Ziele des Projektes

Gewerkschaften und Betriebe stehen inmitten des Zielkonflikts zwischen Arbeit und Ökologie. Auf der einen Seite muss die Produktionsweise in kürzester Zeit klimaneutral gestaltet werden, auf der anderen Seite braucht es Zeit, die betriebliche Mitbestimmung, gute Arbeitsverhältnisse und die Qualifizierung der Beschäftigten auszubauen und an die neuen Produktionsweisen anzupassen. Das Vorhaben widmet sich erstmals den spezifischen Anforderungen von Nachhaltigkeitsdilemmata, wie der sozial-ökologischen Transformation der Produktionsweise bei gleichzeitigem Erhalt guter Arbeit, und den damit verbundenen Unsicherheiten an die gewerkschaftliche Bildungsarbeit. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zu einer gewerkschaftlichen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.

Überblick über das Forschungsprojekt

Poster_ESU2030_2022-06-24

Soziale Sicherheit unter Bedingungen einer Nachhaltigkeitstransformation

Der ökologische Umbau nicht-nachhaltiger Sektoren in Bezug auf Produkte und Produktionsverfahren (unter anderem grüner Stahl, E-Mobilität, Wasserstofftechnologie) binnen weniger Jahre stellt eine zentrale Herausforderung und Unsicherheit für die Beschäftigten in den kommenden Jahrzehnten dar – wie die Sicherung von Arbeit und betrieblicher Mitbestimmung in der Green Economy. Mit diesen Dilemmata und Unsicherheiten müssen Gewerkschaften umgehen und Wege finden, wie soziale Sicherheit unter Bedingungen einer Nachhaltigkeitstransformation zum Beispiel durch die Sicherung betrieblicher Mitbestimmung, neue Allianzen oder den Ausbau beruflicher Bildung für eine nachhaltige Entwicklung gewährleistet werden kann.

Transformationsprozesse in der Arbeitswelt anstoßen

Ökologische Gewerkschaftspolitik zielt darauf ab, Lösungen für Nachhaltigkeitsdilemmata im Bereich Arbeit und Ökologie zu entwickeln. Ihr Ziel ist es, Transformationsprozesse in der Arbeitswelt anzustoßen, welche sowohl sozial als auch ökologisch nachhaltig sind. Ein solches um ökologische Nachhaltigkeit erweitertes Anforderungsprofil an Gewerkschaftspolitik erfordert neue Kompetenzen. Das Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Transformationskompetenzen von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern im Umgang mit bestehenden Nachhaltigkeitsdilemmata sowie den Unsicherheiten potenzieller Lösungswege zu stärken.

Methodenheft, Bildungsmaterialien, Factsheets

Das Methodenheft ist aus der Motivation heraus entstanden, der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit kreative und lebensnahe Methoden an die Hand zu geben, um eine Brücke zwischen sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zu schlagen. Die Methoden wurden innerhalb des Projekts „ESD for 2030: Education for Sustainable Unionists“ in enger Zusammenarbeit mit Gewerkschafter*innen und Arbeitnehmer*innen entwickelt. Das Heft lässt sich sinnvoll in Bildungsangeboten einsetzen, die Gewerkschafter*innen, Betriebsrät*innen und Beschäftigte adressieren:

Sämtliches Material findet sich auch auf unserer Website. Dort finden sich immer die aktuellen Versionen und Ergänzungen. 

Diese Bildungsmaterialien ergänzen das Methodenheft „Ökologie vom Betrieb aus denken“ und können in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit eingesetzt werden:

Diese Factsheets zeigen auf, wie die Umsetzung einer ökologischen Gewerkschaftspolitik in der betrieblichen Praxis aussehen könnte und können in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit eingesetzt werden.

Ko-Kreation und Design Thinking

Die sozial-ökologische Transformation gelingt nur, wenn alle relevanten Stakeholder*innen an einem Tisch sitzen. Wir bringen Gewerkschaften, Umweltbewegung, Wissenschaft und Unternehmen zusammen und erarbeiten in ko-kreativen und partizipativen Prozessen konkrete Schritte für eine ökologische Gewerkschaftspolitik.

Die Videos auf unserer Projektseite zeigen konkrete Prototypen ökologischer Gewerkschaftspolitik. Diese wurden im Rahmen eines Design Thinking Workshops im IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen von Gewerkschafter:innen und Akteuren der Umweltbewegung entwickelt:

Kontakt

Name: Gerrit von Jorck
Telefon: 03031473466
E-Mail: gerrit.vonjorck@tu-berlin.de
Webseite: https://www.oekologische-gewerkschaftspolitik.de/